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Imke Lüders (Fotografie)

Dr. Imke Lüders, von Profession eigentlich Kunsthistorikerin und tätig in Molfsee, präsentiert sich hier mit fotokünstlerischen Arbeiten - mit LICHTMALEREI wie sie selbst ihre Fotobilder bezeichnet. Fotografie und Studium der Kunstgeschichte bildeten, so darf man wohl sagen, von Anfang an eine enge Verbindung. Es ist kein Widerspruch, dass ihr Thema der Doktorarbeit sich auf einem klassischem Gebiet ikonographischer Wissenschaft bewegte, ihre 2009 erschienene Arbeit hat den attraktiven Titel Der Tod auf Samt und Seide, Todesdarstellungen auf liturgischen Textilien des 16. bis 19. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum, ihre Fotokunst dagegen aber klassische Kriterien überwindet, ja negiert. Nach analogen Anfängen in der Fotografie  erlag  sie dann - wie so viele von uns - etwa seit 2005 der neuen digitalen Fototechnik mit ihren ach so verführerischen Möglichkeiten. Ich bekenne freimütig, auch ich bin ein Opfer von Photoshop.

Luders  
Foto (Ausschnitt): Bernd Perlbach  

Doch halt, stopp, Imke Lüders hat da ganz andere Möglichkeiten für sich entdeckt, ohne Photoshop, tatsächlich experimentiert sie z. B. mit Bewegungsunschärfen oder mit Extremkontrasten. Dabei bleiben im übergeordneten Sinne Licht, Raum und Zeit die entscheidenden Leitlinien. Und es ist alles manuell gesteuert! So entstehen zartfließende bis hartkantige Farbverläufe von Licht, raumhaltige Perspektiven in den Strukturen und die Zeit - wer wollte sie nicht schon einmal einfangen und festhalten - sie zeigt sich in der Bewegungsdynamik ; man meint, das physikalische Phänomen von zurückgelegter Strecke in Sekunden quasi in einer Lichtmessung veranschaulicht zu sehen. Mehr über die technischen Finessen erfahren Sie eventuell von der Fotokünstlerin direkt, so sie denn bereit wäre, Auskunft zu geben...

Wir sehen hier auch ungemein ästhetische Ergebnisse in ansprechender Farbigkeit. Modell dafür standen Brücken wie die Holtenauer und die Rendsburger Hochbrücke oder aus diversen Gegenständen arrangierte Stilleben. Was sie besonders an Brücken fasziniert, das ist das Phänomen der Lichtdurchflutung, bedingt durch die architektonische Konstruktion, die sozusagen lichtdurchlässig ist. "Der Lichtdurchfall ihrer Durchbrüche" - so Imke Lüders selbst - lässt sich in meiner LichtMalerei zu weiteren Formen modellieren." Als Kunsthistorikerin ist sie natürlich prädestiniert, adäquate Beschreibungen ihrer Bilder zu liefern.  Kometen-Bahn, Kristall-Komet und Flugobjekt repräsentieren hier die Brückenbilder, deren Konstruktion fragmentarisch noch zu erkennen ist, und die sich geometrisierend, also - wenn man so will - konstruktivistisch und kühl in der Farbigkeit geben.

Doch auch Durchblick und Verschleiert thematisieren Brücken. Diese Bilder der Xeis Alpha zeigen zwei Eisenbahnbrücken im Steirischen, die bei Kloster Admont über die Enns führen. Xeis ist der lautmalerische österreichische Ausdruck für "Gesäuse", das dieses Wildwasser produziert. Entstanden sind zarte, abstrakte Lichtgemälde von hellem Kolorit, ein Touch eines Augenblicks, auf Minimales reduziert, nichts erinnert mehr an das Ausgangsmotiv, wenn man es nicht besser wüsste.

Ich weiß, ich weiß, schon längst haben Sie ihre Blicke auf die ausgesprochen farbschönen, kaleidoskopartigen Abstraktionen Paradies-See und Tor ins Paradies gerichtet! Aus der Stilleben-Vorlage entschlüpft hier quasi informelle Malerei. So haben wir hier ein breites experimentelles Spektrum von Fotografie, das auch die schwarz-weißen Mondbilder über Kiel miteinschließt; alle Motive sind auf Alu Dibond gedruckt.

Text: Dr. Bärbel Manitz, aus der Eröffnungsrede zu "Wege, die sich kreuzen", 05.04.2019

Website des Künstlerin: www.imke-lueders.de

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